22
Meldungen
Arbeitsschutz digitalisiert
Arbeitsschutz und Building Information Modeling
Die Methode BIM (Building Information Mo-
deling) ist derzeit in der Bau- und Immobili-
enwirtschaft hochaktuell. BIM bedeutet die
Integration und Vernetzung aller relevanten
Daten eines Bauwerks in bzw. mit einem
Bauwerks-Datenmodell während des gesam-
ten Lebenszyklus‘, also von der Konzeption,
Planung und Ausführung bis hin zur Nutzung
und zum Rückbau. Somit kann durch BIM
eine Grundlage des kooperativen Arbeitens
im digitalen Zeitalter geschaffen werden. Mit
Hochdruck wird derzeit an unterschiedlichen
Stellen daran gearbeitet, Standards zur Um-
setzung von BIM zu definieren.
Am Lehr- und Forschungsgebiet Baubetrieb
und Bauwirtschaft der Bergischen Universität
Wuppertal (BUW) wird seit dem 2.11.2015 das
von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversi-
cherung (DGUV e.V.) geförderte Forschungs-
projekt
„Anwendung der Methode Building Infor-
mation Modeling und Einsatz der RFID-Technik zur
Verbesserung des Arbeitsschutzes in der Bau- und
Immobilienwirtschaft “
bearbeitet. Das primäre
Ziel ist, arbeitsschutzrelevante Informationen
zu identifizieren, zu definieren, zu standar-
disieren und für Präventionsmaßnahmen
mittels der Methode des BIM zur Verfügung
zu stellen.
Durch die Digitalisierung und die damit be-
dingte medienbruchfreie Durchgängigkeit von
arbeitsschutzrelevanten Prozessdaten entlang
des Lebenszyklus‘ von Bauwerken sollen die
Arbeitssicherheit und der Gesundheitsschutz
elementar verbessert werden. Beispielsweise
kann die Erstellung einer Gefährdungsbe-
urteilung erheblich erleichtert werden, da
detailliertere und aktualisierte Daten (z. B.
Materialdaten) zur Verfügung gestellt werden.
Zu Beginn des Projektes werden alle arbeits-
schutzrelevanten Prozesse identifiziert und im
Hinblick auf Informationstiefe und Informati-
onsinhalte definiert. Mittels der Methode BIM
Arbeitspakete (AP) des Forschungsprojektes:
AP 1:
Durchführung einer Prozessanalyse entlang des Lebenszyklus‘ von Bauwerken im Hinblick
auf arbeitsschutzrelevante Prozesse, die durch den Einsatz der Methode BIM und den Ein-
satz von AutoID-Techniken optimiert werden können
AP 2:
Identifizierung und Standardisierung von Prozessen
Meilenstein 1:
Die notwendigen Prozesse wurden erfolgreich standardisiert
AP 3:
Definition der zu erfassenden Informationstiefe und des Informationsinhalts
AP 4:
Prozessmodellierung
AP 5:
Definition eines Prozesses mit besonderer Relevanz für die Unfallversicherungsträger - De-
monstrationsprozess
Meilenstein 2:
Die notwendigen Prozesse wurden erfolgreich modelliert und es steht eine Demonstrations-
applikation für Praxistests zur Verfügung
Arbeitspaket 6: Durchführung von Praxistests und Validierung der Ergebnisse