agbau 04.2016 - page 42

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Meldungen
5% – Zahl des Monats November
Wissenschaftlichen Schätzungen zufolge sind
vermutlich fünf Prozent aller Krebsneuerkran-
kungen in Deutschland berufsbedingt.
Belastungen durch krebserzeugende Gefahr-
stoffe bei der Arbeit stellen nicht nur kleine
und mittlere Betriebe vielfach vor Probleme.
Wissenschaftliche Schätzungen ergaben,
dass etwa fünf Prozent der jährlich knapp
500.000 Krebsneuerkrankungen in Deutsch-
land berufsbedingt sind. Das Risikokonzept
für Tätigkeiten mit krebserzeugenden Gefahr-
stoffen ist noch nicht in allen Betrieben im
Industrieland Nordrhein-Westfalen angekom-
men. Neben der anstehenden Novellierung
der Gefahrstoffverordnung wird ebenfalls
eine neue Technische Regel für Gefahrstoffe
(TRGS) für krebserzeugende Metalle ver-
öffentlicht. Auch das Landesinstitut für Ar-
beitsgestaltung (LIA.nrw) beschäftigt das
Thema „Krebserzeugende Gefahrstoffe in der
Arbeitswelt“ und hat es deshalb zum Thema
seiner Jahrestagung gemacht.
Jede Arbeitgeberin und jeder Arbeitgeber
muss die im Betrieb verwendeten und frei-
gesetzten Gefahrstoffe identifizieren. Daten-
banken und Sicherheitsdatenblätter helfen
bei der Gefahrenermittlung – egal ob diese
von Stoffen, Gemischen oder Erzeugnissen
ausgehen. Die Ergebnisse sowie geeignete
Schutzmaßnahmen zur Minimierung der Ge-
fahr müssen in der Gefährdungsbeurteilung
dokumentiert werden. Bei der Umsetzung von
Schutzmaßnahmen ist grundsätzlich folgende
Rangfolge einzuhalten:
S
ubstitution (d. h. Ersatz des Stoffes, falls
möglich. Das Ergebnis der Substitutions-
prüfung ist zu dokumentieren.)
T
echnische Schutzmaßnahmen (z. B. Ge-
schlossenes System, Absaugung am Ort
der Gefahrstofffreisetzung)
O
rganisatorische Schutzmaßnahmen (z. B.
weniger Mitarbeiter in einem Bereich ein-
setzen oder Einsatzzeiten kürzen)
P
ersönliche Schutzmaßnahmen (diese dür-
fen erst eingesetzt werden, wenn die vor-
herigen Maßnahmen keinen hinreichenden
Schutz der Beschäftigten bieten.)
>
Jahrestagung des LIA.nrw 2016
Krebserzeugende Gefahrstoffe in der Ar-
beitswelt: Umgang – Risiken – Prävention
Im Vordergrund der diesjährigen Jahresta-
gung des LIA.nrw am 3. November 2016
standen krebserzeugende Gefahrstoffe bzw.
die erforderlichen Schutzmaßnahmen bei
Tätigkeiten mit Gefahrstoffen und deren Um-
setzung in den Betrieben.
Die Folien der beiden Präsentationen kön-
nen über die Website des Landesinstituts
für Arbeitsgestaltung NRW heruntergeladen
werden:
Dr. Julia Sondermann, Landesinstitut für
Arbeitsgestaltung NRW
„Berufliche Krebsrisiken – unterschätzter
Aufnahmepfad Haut“
Dr. Ralph Hebisch, Bundesanstalt für Ar-
beitsschutz und Arbeitsmedizin
„Realisierbarkeit der Anforderungen der
TRGS 910 an die Betriebe und Messver-
fahren“
1...,32,33,34,35,36,37,38,39,40,41 43,44,45,46,47,48,49,50,51,...52
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