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Entstehen soll ein funktionell ausgerichtetes Gebäude mit insgesamt 124 Betten in unterschiedlichen Zimmergrößen.

SOZIALKASSE DES GERÜSTBAUGEWERBES

Investition in die Zukunft der Ausbildung

Die SOKA GERÜSTBAU errichtet ein Schülergästehaus bei den Beruflichen Schulen Groß-Gerau

Wenn sich ein junger Mensch entscheidet, sich zum/zur Gerüstbauer*in ausbilden zu lassen, muss er sich auf lange Zeiten der Abwesenheit von zuhause einstellen: Etwa 39 Wochen umfasst der Blockunterricht in den Berufsschulen in Berlin, Dortmund oder Groß-Gerau. 25 Wochen Überbetriebliche Lehrlingsunterweisung sind in Dortmund, Magdeburg oder Berlin vorgesehen. Nur etwa fünf bis zehn Prozent der Jugendlichen können täglich zur Ausbildungsstätte fahren, alle anderen sind von Sonntag bis Freitag im Internat oder im Lehrgangshotel untergebracht.

Während der Berufsschulzeit in den Beruflichen Schulen Groß-Gerau sind die Auszubildenden seit vielen Jahren im Reuterhof in Darmstadt untergebracht. Die tägliche Fahrt zur Berufsschule wird mit Bussen bewältigt. Die Zimmerausstattung sowie die Sauberkeit gibt immer wieder Anlass zu Kritik. Auch die angebotenen Freizeitmöglichkeiten sind begrenzt.

Neubau an den beruflichen Schulen Groß-Gerau
An den Beruflichen Schulen Groß-Gerau wurde vor einigen Jahren der Abriss eines Schulgebäudes beschlossen und bereits durchgeführt. In die Planung des Ersatzbaus hat der Kreis Groß-Gerau auf Drängen des damaligen Schulleiters, Martin Gonnermann, die Errichtung eines Schülergästehauses für die Gerüstbauer*innen einbezogen. Das Ergebnis sehen Sie auf dem Schaubild links.

„Leider hat uns der Landrat des Kreises nach dem Abschluss der Planungsphase informiert, dass der Kreis Groß-Gerau den Neubau finanziell nicht stemmen kann,“ berichtet Dr. Stefan Häusele, Vorstand der Sozialkasse des Gerüstbaugewerbes. Neben den unerwartet hohen Kosten des Neubaus des Schulgebäudes habe bei der Entscheidung des Kreises auch eine Rolle gespielt, dass dort keine Schüler*innen aus dem Kreis übernachten. Zudem gibt es auch keine Zuschüsse des Landes und des Bundes. Der Kreis ist aber bereit, das Grundstück zum Bau bereitzustellen, und die Verpflegung in der zukünftigen Schulmensa zu fördern.

Die Träger der Sozialkasse des Gerüstbaugewerbes, der Bundesverband Gerüstbau e.V. und die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt haben im Anschluss intensiv mit der SOKA GERÜSTBAU über das Projekt diskutiert. „Natürlich ist das Neuland für unsere SOKA, aber die Möglichkeit, in unmittelbarer Nähe der Schule ein modernes und auf unsere Anforderungen ausgerichtetes Gästehaus errichten zu können, durften wir uns nicht entgehen lassen“, so Marcus Nachbauer, Präsident des Bundesverbandes Gerüstbau e.V. So sieht es auch Carsten Burckhardt, Mitglied des Bundesvorstandes der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt. „Wir müssen attraktive Rahmenbedingungen für die Ausbildung in Bauberufen bieten, um junge Menschen für die Ausbildung zu finden und bis zum Abschluss zu bringen. Dazu gehört auch eine zeitgemäße Unterbringung und Betreuung.“

Planungsphase im Jahr 2023
Im Jahre 2023 ging es dann an die Detailplanungen für das Gebäude. Ein Erbpachtvertrag mit dem Kreis Groß-Gerau wurde geschlossen, der Antrag auf Baugenehmigung eingereicht. Entstehen soll ein funktional ausgerichtetes Gebäude mit insgesamt 124 Betten, die in Dreibettzimmer, Doppelzimmer und wenigen Einbettzimmer aufgeteilt sind. Dazu erläutert Stefan Häusele: „Da die Unterstufen häufig mit einer solch hohen Schülerzahl beginnen, mussten wir eine hohe Kapazität planen, für die wir aufgrund des möglichen Bauvolumens Dreibettzimmer benötigen. Wenn die Schülerzahlen sinken, können Dreibettzimmer dann auch mit zwei Auszubildenden belegt werden.“ Zudem sind im Gebäude ein Kraftraum, Freizeiträume und Funktionsräume für den Betrieb bzw. die Verwaltung des Gästehauses vorgesehen.

Baubeginn Jahresmitte 2024
Seit Anfang 2024 liegt die Baugenehmigung für das Schülergästehaus vor. Eine Ausschreibung des Bauprojektes wurde durchgeführt, und der Vertrag mit einem Bauunternehmen geschlossen. Dem Baubeginn steht nur noch die Verlegung einer Versorgungsleitung der Telekom entgegen, die das Grundstück quert. Dr. Häusele: „Zur Jahresmitte 2024 beginnen wir voraussichtlich mit den Bauarbeiten. Wir sind zuversichtlich, dass wir das Gästehaus trotz der dadurch bedingten Verzögerungen im zweiten Halbjahr 2025 in Betrieb nehmen können.“


Dieser Artikel ist erschienen im:

Der Gerüstbauer

  • Erscheinungsweise

    6 x pro Jahr

  • Laufzeit

    12 Monate

  • Preis
    inkl. MwSt. zzgl. Versand
    35.70 €