a.g.bau_02.2024

48 BUNDESVERBAND DEUTSCHER BAUKOORDINATOREN e.V. BDK www.baukoordinatoren.com Alexander Frese vertiefte mit seinem Vortrag „Step UP Your Safety at Work: Leitern & Fahrgerüste – mehr als Sicherheit und Nutzen“ das Wissen über den Umgang mit Leitern auf der Baustelle. Ausgehend von den grundlegenden gesetzlichen Vorschriften und Regeln definierte er die Maßgaben für die Nutzung von Leitern nach der TRBS 2121. Danach sind als Verkehrsweg für einen zu überbrückenden Höhenunterschied von max. 5,00 m Sprossen und Stufenleitern erlaubt. In sehr seltenen Fällen darf der Höhenunterschied als Verkehrsweg auch mehr als 5,00 m betragen. Zur Nutzung der Leiter als Arbeitsplatz ist für die Durchführung zeitweiliger Arbeiten nur die Stufenleiter zulässig – bis 2,00 m Standhöhe zeitlich unbegrenzt, ab einer Standhöhe von 2,01 bis 5,00 m maximal 2 Stunden pro Schicht. Anhand Vorstellung verschiedener Leiterarten und Nutzungsmöglichkeiten gab der Referent den Stand der Technik bei Leitern bekannt. Darüber hinaus gab Frese Informationen zu fahrbaren Arbeitsbühnen mit vorlaufendem Seitenschutz sowie Steigleitern mit Rückenschutz und notwendigen Zugstiegspodesten. Außerdem informierte der Referent über die Reihenfolge der zu treffenden Schutzmaßnahmen nach TRBS 2121. Nach dem Stand der Technik sind Schutzgeländer als kollektiv wirkender Schutz dem individuellen Schutz mit PSAgA vorzuziehen. Grundsätzlich gibt es keinen Bestandsschutz für das Arbeiten mit Arbeitsgeräten, die nicht mehr dem Stand der Technik entsprechen. Deshalb sind Arbeitsgeräte unverzüglich auszuwechseln. Dies ergibt sich aus § 4 ArbSchG, § 4 ArbStättV, §§ 3 und 4 BetrSichV. Zum Abschluss unseres Forums 2024 gab es noch einen weiteren Vortrag aus der Praxis von Baukoordinatorin Christel Scheyk. Sie konnte erneut von einer sehr besonderen Baustelle berichten. „Die Baustelle Heizkraftwerk Süd in München – ein außergewöhnliches Praxisbeispiel“– umfasst eigentlich 7 Baustellen teilweise auch im Bereich Anlagenbau an unterschiedlichen Örtlichkeiten auf dem Gelände. 1.Teil GuD 1: Neubau einer neuem Gas- und Dampfturbinenanlage mit drei Unterbaustellen – Maschinenhaus mit Schalthaus und Heizhaus, Kesselhaus und Abbruch HD-Kamin mit 176 m Höhe 2.Teil GuD 2: Austausch der beiden Gasturbosätze gegen moderne Gasturbinen 3.Teil FKZ: Umbau der ehemaligen Rauchgasreinigungsanlage in eine Fernkältezentrale 4.Kessel 6-8 Rückbau: Rückbau von drei nicht mehr benötigten Kesseln 5.Gasstation: Umbau Gebäude und Montage neues Gassystem 6.Gebäude Wärmeeinbindung + Geothermie 7. Bau des neuen Wärmespeichers mit 50 m Durchmesser und 60 m Höhe Die Referentin stellte diese unterschiedlichen Baustellen anhand vieler Fotos vor und wies auf die Besonderheiten der spannenden Gesamtbaustelle und die Herausforderungen in Bezug auf die Koordination hin.

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