a.g.bau_02.2024

• Sprachbarrieren und Kommunikationshindernisse Unter anderem finden während der Arbeitszeiten keine regelmäßigen Pausen statt. Nun stellt sich die Frage, was genau die Ursache dafür ist. Ist es aufgrund des fehlenden Aufenthaltsraums? Liegt es am Zeitdruck? Oder doch am Vorarbeiter, der sich ebenfalls nicht an die Pausenregelung hält? Diese Fragen müssen in der Feinanalyse geklärt werden. Die Einbindung der Belegschaft ist hier essenziell, da sie die Expert*innen für ihre Arbeitsbedingungen sind. Sie wissen genau, was fehlt und was ihnen guttut. Wenn jedoch klare Ergebnisse vorliegen, wie zum Beispiel "Die persönliche Schutzausrüstung ist nicht vorhanden", kann bereits zeitnah gehandelt werden. Diese Erkenntnisse sollten genutzt werden, um erste Quick-Wins abzuleiten, wie beispielsweise die Bestellung neuer Sicherheitsschuhe. Um eine detaillierte Feinanalyse durchzuführen, sollten im nächsten Schritt die Ursachen für die erhobenen Belastungen hinterfragt werden – entweder mit einem Analyseworkshop oder Beobachtungsinterview. Soweit die Theorie. Wie sieht es allerdings in der Praxis auf den Baustellen aus? Bei der Erstellung eines Plans für die Feinanalyse – und auch schon vorher – ist es wichtig, Methoden zu wählen, die den Bedürfnissen dieses speziellen Arbeitsumfelds gerecht werden. Diese sollten einfach gehalten, leicht zu verstehen und praktisch anwendbar sein. In einem dynamischen und oft stressigen Umfeld wie der Baubranche müssen die Mitarbeiter*innen in der Lage sein, sich schnell und effektiv an den Analyseprozessen zu beteiligen. Daher sollten Werkzeuge wie Kurzinterviews, Begehungen vor Ort und Beobachtungen gewählt werden, die es ermöglichen, die Arbeitsbedingungen einfach und direkt zu bewerten. Wenn die Feinanalyse abgeschlossen und bekannt ist, welche Ursachen die erhobenen Belastungen haben, geht es an das Herzstück der Gefährdungsbeurteilung – an die Maßnahmenumsetzung. Wie könnten diese bei den o. g. Belastungen aussehen? 1.Schwierigkeiten bei der Nutzung der persönlichen Schutzausrüstung: • Schulungen und Unterstützung bereitstellen, um das Tragen der Ausrüstung zu erleichtern und zu gewährleisten, dass sie korrekt verwendet wird. • Sichere Entscheidungen einfach gestalten wie z. B. Kapselgehörschutz mit Helmbefestigung. • Durchführung von Safety-Days auf den Baustellen. 2.Vernachlässigung regelmäßiger Pausen: • Implementierung eines Systems zur Überwachung und Förderung regelmäßiger Pausen. • Bereitstellung von Pausenräumen, die frei von ungünstigen Umgebungsbedingungen der Baustelle sind (Lärm, Kälte, usw.). 3.Herausforderungen durch klimatische Bedingungen im Sommer: • Maßnahmen ergreifen, wie die Bereitstellung von gekühlten Getränken, Schatten13 Arbeitssicherheit

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