20 06 / 2024 UNTERNEHMENSFÜHRUNG DER GERÜSTBAUER: Gibt es für Sie eine Art „Herzensprojekt“, das Sie in Vergangenheit realisiert haben oder an dem Sie aktuell arbeiten? Roger Thora: Da unser Unternehmen, wie bereits erwähnt, regional tätig ist, sind meine „Herzensprojekte“ Objekte, die ich von Kindesbeinen an kenne, z. B. das Rathaus in Heinsberg, das wir komplett eingerüstet hatten, oder auch das Krankenhaus sowie eine große regionale Festhalle, in der wir ein Raumgerüst erstellt hatten. Auf PERI bezogen war das Highlight-Projekt die erste Baustelle, die wir gemeinsam realisiert haben: Ein Wetterschutzdach in Bonn an der Universität im Jahr 2020. Das war für mich der Startpunkt der Zusammenarbeit und ich habe gesehen, dass wir in jeglicher Hinsicht sehr gut betreut wurden. Sowohl die unermüdliche Unterstützung des Fachberaters, der meine Mitarbeiter fünf Tage auf der Baustelle begleitete und schulte, als auch die kompetente Planung der Statiker bestärkten meine Entscheidung für den Systemwechsel. Das war ein positiver Effekt, den wir davor so nicht kannten. DER GERÜSTBAUER: Welche Herausforderungen sagen Sie für den Gerüstbau im Allgemeinen voraus? Roger Thora: Die Herausforderungen im Gerüstbau sind vielfältig und werden uns auch in Zukunft beschäftigen. Die TRBS 2121-1 ist ein Thema, bei dem wir noch nicht am Ende angekommen sind und abwarten müssen, wohin die Reise geht. So bedarf zudem auch die DIN 18451 Aufklärungsarbeit bei den Kunden. Wir setzen auf aktive Kommunikation und möchten unsere Kunden mitnehmen sowie über Veränderungen informieren. Es ist uns wichtig, Formulare und Merkblätter per Mail oder Post zu versenden sowie Kostenfaktoren transparent zu kommunizieren. Außerdem wird die Sicherheit im Gerüstbau weiter intensiviert werden und auch das Thema digitale Planung spielt eine immer größere Rolle. Glücklicherweise haben wir bei PERI bereits großartige Möglichkeiten, wie die PERI Extended Experience App. Wir haben aktuell einen größeren Treppenturm, der frei steht und den wir in die App packen wollen, damit wir mit den Kunden die Planung virtuell begehen und in die physische Umgebung projizieren können. Nicht zuletzt wird sich voraussichtlich auch der Fachkräftemangel in den nächsten Jahren fortsetzen. Die Work-Life-Balance gewinnt zunehmend an Bedeutung, insbesondere junge Menschen legen auch im Gerüstbau einen großen Wert darauf. DER GERÜSTBAUER: Wie meistern Sie den von Ihnen angesprochenen Fachkräftemangel? Was bieten Sie Ihren Mitarbeitenden? Roger Thora: Wir setzen auf Nachwuchsförderung an Schulen und bieten die Möglichkeit für Praktika. Generell bieten wir unseren Mitarbeitern eine Vielzahl an Benefits, wie zum Beispiel Bikeleasing, Altersvorsorge und die vollständige Übernahme der Kosten für den LKW-Führerschein, den wir bereits acht Mitarbeitern bezahlt haben. Zusätzlich erhalten unsere Mitarbeiter Gutschein-Karten und wir machen gemeinsame Unternehmungen, wie beispielsweise Besuche auf die Bauma. Arbeitskleidung ist selbstverständlich, aber wir gehen noch einen Schritt weiter und arbeiten seit letztem Jahr mit einem Orthopädie-Betrieb zusammen, der die Füße unserer Mitarbeiter vermisst und individuell angepasste Sicherheitsschuhe zur Verfügung stellt. Zudem haben unsere Mitarbeiter Zugang zu einem Fitnessstudio und können auf physiotherapeutische Unterstützung zurückgreifen. Es ist für mich selbstverständlich, dass ich als Geschäftsführer morgens der Erste im Betrieb und abends der Letzte bin, der geht – so habe ich immer ein offenes Ohr für berufliche oder private Anliegen meiner Mitarbeiter. Auch jegliche Weiterbildung unterstütze ich gerne und so sind alle Mitarbeiter hier im Betrieb zu ihren aktuellen Positionen ausgebildet worden. Aktuell haben wir zwölf Mitarbeiter im Alter zwischen 18 und 58. Ich denke, dass die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit von 12 Jahren unsere Bemühungen und unsere Philosophie bestätigt. So kann man durch die langjährige Zusammenarbeit mit vielen Mitarbeitern schon von einer freundschaftlichen Beziehung sprechen, die ich sehr schätze und zu einem angenehmen Betriebsklima beiträgt. DER GERÜSTBAUER: Was war für Sie ausschlaggebend bei der Entscheidung zur Investition in PERI UP? Roger Thora: Ausschlaggebend für die Entscheidung war die TRBS 2121-1 im Jahr 2019, die den Gerüstbau grundlegend verändert hat. Wir haben daraufhin einiges mit unserem vorherigen System und anderen Systemen ausprobiert, um Geländer vorlaufend montieren zu können. Wir haben im Lager sämtliche Varianten durchgespielt sowie Zeiten gemessen und mussten feststellen, dass der Aufwand enorm hoch und die Akzeptanz der Mitarbeiter bei diesen Systemen und der Aufbauweise nicht gegeben war. Wir haben uns daraufhin für ein System mit der integrierten, vorlaufenden Geländermontage entschieden. Die Firma PERI war uns für ihre innovativen Lösungen bereits bekannt und als die Stielvariante verfügbar wurde, war klar, dass wir uns damit beschäftigen sollten. Seit wenigen Monaten findet nun der Technologiewechsel statt. Zudem werden die Gerüstkonstruktionen an sich auch immer komplexer und das war der zweite Grund, dass wir zu PERI gegangen sind. Hier haben wir die Unterstützung bei der Planung und einen zuverlässigen Partner an unserer Seite. DER GERÜSTBAUER: Gibt es Merkmale, die Sie besonders vom PERI UP Gerüstbaukasten überzeugen? Roger Thora: Für mich ist die Stielbauweise mit den Logistikvorteilen und der wahnsinnigen Flexibilität der ausschlaggebende Punkt gewesen. Außerdem haben wir mit dem PERI UP Gerüstbaukasten die Möglichkeit Belagsflächen ohne Spalten zu schaffen und es ist möglich Nischen unkompliziert einzurüsten. Die Kompatibilität von Easy-Bauteilen mit Flex-Bauteilen in Kom-
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