GB_04.2024

18 04 / 2024 Das Gerüstbauer-Handwerk zeigt sich robuster als die Bauwirtschaft Die SOKA GERÜSTBAU informiert über die Geschäftsergebnisse 2023 Höhere Finanzierungs- und Baukosten führen im Bauhauptgewerbe zu Auftragsrückgängen, vor allem im Wohnungsbau. Im Gerüstbauer-Handwerk wirkt sich dies abgeschwächt aus, da dieser Tätigkeitsbereich einen kleineren Umsatzanteil hat als im Bauhauptgewerbe. Zudem besteht durch die Bauzeiten ein gewisser Auftragsnachlauf, sodass die Auswirkungen des rückläufigen Wohnungsbaus zeitlich verzögert eintreten. Im Indus- triegerüstbau führten die Kostenbelastungen des Produzierenden Gewerbes dazu, dass Investitionen in die eigenen Produktionsstandorte reduziert oder zurückgestellt wurden, und damit auch weniger Gerüstdienstleistungen benötigt wurden. Der Bereich der Sanierung im Gebäudebestand hat durch die Energiekrise erneute Impulse erhalten, wodurch auch in diesem Bereich die Nachfrage nach Gerüsten auf hohem Niveau blieb. Insgesamt hat sich das Gerüstbauer-Handwerk im Jahr 2023 daher gut behauptet. Nach den Meldungen der am Sozialkassenverfahren teilnehmenden Betriebe stieg die Anzahl der im Verlauf des Jahres 2023 gemeldeten gewerblichen Arbeitnehmer*innen um 3,0 %. Dabei setzte sich die Tendenz der Vorjahre fort, dass mangelnde Arbeitskapazitäten durch Rückgriff auf ausländische Anbieter ausgeglichen werden: die Zahl der bei Entsendebetrieben beschäftigten Arbeitnehmer*innen stieg mit plus 8,0 % deutlich stärker als die Beschäftigung im Inland mit 2,2 % (Tabelle 1). Die bei der Sozialkasse gemeldeten Bruttolohnsummen gewerblicher Arbeitnehmer*innen sind sowohl bei Inlands- als auch bei Entsendebetrieben stärker gewachsen als die Anzahl der Beschäftigten, was vor allem auf die Anhebung des Mindestlohnes zurückzuführen ist (Tabelle 2). Die Beitragseinnahmen der Sozialkasse haben sich um 5,6 % auf 204,2 Mio. Euro erhöht, bei der Zusatzversorgungskasse des Gerüst- baugewerbes VVaG um 6,7 % auf 11,5 Mio. Euro (Tabelle 3). Anzahl der Betriebe und der Arbeitnehmer*innen Zum Stichtag 31. Dezember 2023 SOKA 2023 2022 Veränderung Anzahl in % Summe Inland 36.861 36.051 810 2,2 Entsendebetriebe 5.458 5.055 403 8,0 Gesamt 42.319 41.106 1.213 3,0 Tabelle 1: Gemeldete gewerbliche Arbeitnehmer*innen 2023 in Mio. € 2022 in Mio. € Veränderung in Mio. € in % Summe Inland 812,9 777,4 35,5 4,6 Entsendebetriebe 74,3 63,6 10,7 16,8 Gesamt 887,1 841,0 46,1 5,5 Tabelle 2: Gemeldete Bruttolohnsummen der gewerblichen Arbeitnehmer*innen Betriebe Arbeitnehmer*innen Angestellte 2023 2022 2023 2022 2023 2022 Baden-Württemberg 392 381 4.771 4.420 864 840 Bayern 425 418 4.344 4.243 970 967 Berlin 81 75 795 726 272 264 Brandenburg 158 159 1.290 1.280 423 348 Bremen 37 39 511 481 88 76 Hamburg 102 111 1.247 1.462 250 280 Hessen 251 260 2.182 2.117 560 548 Mecklenburg-Vorpommern 71 72 832 872 165 166 Niedersachsen 194 183 2.488 2.346 695 655 Nordrhein-Westfalen 545 540 11.569 11.111 2.452 2.358 Rheinland-Pfalz 207 201 1.786 1.748 397 368 Saarland 42 42 431 450 90 81 Sachsen 184 186 1.578 1.632 404 393 Sachsen-Anhalt 95 99 999 1.054 193 199 Schleswig-Holstein 88 90 1.459 1.491 326 329 Thüringen 98 103 579 618 170 161 Summe Inlandsbetriebe 2.970 2.959 36.861 36.051 8.319 8.033 Entsendebetriebe 170 135 5.458 5.055 0 0 Summe alle Betriebe 3.140 3.094 42.319 41.106 8.319 8.033 Tabelle 4: Anzahl der inländischen Betriebe nach Bundesländern und der gemeldeten gewerblichen und angestellten Arbeitnehmer*innen sowie Anzahl der Entsendebetriebe und der gemeldeten gewerblichen Arbeitnehmer*innen 2023 in Mio. € 2022 in Mio. € Veränderung in Mio. € in % Sozialkasse Summe Inland 189,5 180,8 8,8 4,8 Entsendebetriebe 14,7 12,6 2,1 16,9 Sozialkasse Gesamt 204,2 193,4 10,9 5,6 Zusatzversorgungskasse gesamt 11,5 10,8 0,7 6,7 Tabelle 3: Beitragseinnahmen der Sozialkasse und der Zusatzversorgungskasse

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