GB_03.2024

9 03 / 2024 Hand-Arm-Vibrationen Gefahren und Präventionsmaßnahmen beim Umgang mit Schlagbohrmaschinen Hand-Arm-Vibrationen (HAV) sind mechanische Schwingungen, die durch den Einsatz von handgeführten Elektrowerkzeugen wie Schlagbohrmaschinen auf den/die Benutzer*in übertragen werden. Langfristige Exposition kann zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen, wie dem Hand-Arm-Vibrationssyndrom (HAVS) – z. B. Zittern der Hand – oder der Weißfingerkrankheit – z. B. Durchblutungsstörungen der Finger. Dieser Fachartikel beleuchtet die Gefahren von HAV, gibt Empfehlungen für den sicheren Umgang mit Schlagbohrmaschinen in Bezug auf die maximale Tagesexposition bei Vibrationen. Zum Schutz vor den Auswirkungen schädlicher Schwingungseinwirkungen am Arbeitsplatz sind in der Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung (LärmVibrationsArbSchV) bislang folgende Auslöse- und Grenzwerte festgelegt: Der tägliche Expositionsgrenzwert für Hand-Arm-Vibrationen ist normiert auf einen Bezugszeitraum von 8 Stunden und wird als Tages-Vibrationsexpositionswert A (8) bezeichnet. Dieser Wert beträgt 5,0 m/s². Zusätzlich gibt es einen Hand-Arm-Vibrationen (HAV) Auslösewert A (8), der bei langjähriger Exposition berücksichtigt wird. Dieser liegt bei 2,5 m/s². Bitte beachten Sie! Die Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung (LärmVibrationsArbSchV) legt fest, dass Arbeitgeber*innen dazu verpflichtet sind, eine Bewertung der Gefährdung durch Vibration durchzuführen (Gefährdungsbeurteilung). Weil die Maschinenrichtlinie (MRL) durch die neue Maschinenverordnung (MVO) abgelöst wird, stehen Änderungen in Bezug auf die Messwerte bei Vibrationen an. Normungsgremien haben derzeit die Aufgabe zu klären, welche Mess- und Berechnungsverfahren anzuwenden sind. Langfristige Exposition gegenüber Vibrationen kann zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen: • Hand-Arm-Vibrationssyndrom (HAVS): Eine fortschreitende Erkrankung, die zu Durchblutungsstörungen, Nervenschäden und Muskel-Skelett-Erkrankungen führen kann. • Weißfingerkrankheit: Ein Zustand, bei dem die Durchblutung in den Fingern abnimmt, was zu Taubheit, Schmerzen und in extremen Fällen zu Gewebeschäden führen kann. Zur Reduzierung der Exposition gegenüber HAV sollten Maßnahmen ergriffen und beachtet werden, um die Gesundheit und Arbeitskraft der Mitarbeiter*innen zu erhalten. ARBEITSSICHERHEIT Abb. 1: Auszug aus einer Gefährdungsbeurteilung, Quelle: Ingenieure Tomshöfer und Partner

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