GB_03.2024

31 03 / 2024 nur mit dem Boot oder mit der Fähre erreichbar. „In der Vergangenheit war das kein Problem“, so Christian Kapuhs. „Dieses Mal nahm der Auftrag allerdings eine andere Größenordnung an.“ Gut 20 Tonnen Gerüstmaterial mussten zur Insel verschifft werden. Zu viel, um alles mit der sehr kleinen Personenfähre des Schifffahrtsamts zur Baustelle zu bringen. „Ein Fährschubprahm mit Schubboot wurde organisiert, auf den wir mit unseren Lkw drauf fahren konnten“, erklärt der Gerüstbaumeister. Im März 2024 steuerten die Gerüstbauer ihre Fahrzeuge vom Ufer aus über schmale Planken auf den schwankenden Kahn. Die wenigen hundert Meter bis zum Schleusentor konnten die Gerüstbauer dann noch genießen, bevor das Abladen der Fahrzeuge dort per Hand erfolgte. Bei der Wahl des Gerüstsystems entschied sich Christian Kapuhs für das bewährte MJ COMBI Modulgerüst. „Wir mussten beide Seiten des beschädigten Schleusentores einrüsten“, erklärt Christian Kapuhs. „Die Lager der Schleusentore befinden sich links und rechts an den Ufern. Unsere Aufgabe bestand darin, die gesamte Breite der Schleusenkammer zu überbrücken.“ 13 Meter lichter Raum liegen zwischen den Ufern. Das Modulgerüst sollte von beiden Seiten in die Mitte wachsen, um dort passgenau zusammengefügt zu werden. Eine knifflige Aufgabe, da hier schon Differenzen von wenigen Zentimetern ausgereicht hätten, um den Plan zum Scheitern zu bringen. Doch die Gerüstbauer aus Aken hatten einen Plan: „Zuerst haben wir die unterschiedlichen Höhen der beiden Ufer auf ein Niveau gebracht. Dann haben wir über das geschlossene Schleusentor Material ausgelegt, um den exakten Abstand beider Gerüsttürme zueinander auszuloten.“ Die Überbrückung des Flusses sollte später in acht Metern Höhe zusammenfinden, jede Ungenauigkeit im Vorfeld hätte sich spätestens dann bemerkbar gemacht. Trotz der kniffligen Aufgabe war Geschwindigkeit beim Bau des Gerüstes gefragt: „Jeder Tag, den die Schleuse nicht in Betrieb gehen kann, kostet Geld“, weiß Christian Kapuhs. „Erklärtes Ziel des Auftraggebers war im März, als wir angefangen haben, dass die Schleuse zu Beginn der Sportboot-Saison im Mai wieder frei ist.“ Mit 6 Mitarbeitern startete der Aufbau am 19. März 2024. Wichtig im Vorfeld: Genaues Planen im Vorfeld und Packen auf dem Lagerplatz. Mal eben zurück zum Lager fahren, funktioniert auf einer Insel nicht. Doch alles klappte wie im Vorfeld geplant und nach vier Tagen stand das Gerüst rund um das beschädigte Schleusentor. „Mit nur einer Ratsche und einem Hammer, die während des Aufbaus in der Saale landeten, hielten sich unsere Verluste auch in Grenzen“, resümiert Christian Kapuhs. Keine schlechte Quote, wenn man bedenkt, dass die Gerüstbauer die meiste Zeit an der PSAgA gesichert über dem Wasser arbeiten mussten. Mittlerweile sind die Sanierungsarbeiten an der 75 Jahre alten Schleuse beendet und Christian Kapuhs plant bereits den Abbau des Gerüstes. Der Abtransport erfolgt wieder mit dem Lastenschuber. Doch dieses Mal ist der Kahn länger unterwegs, denn sein Ziel ist Aken, der Heimathafen der Gerüstbauer von Kapuhs. Vielleicht sollte man das Gerüstmaterial aber auch gleich einfach irgendwo auf der Insel deponieren. Die Wettiner Schleuse hat schließlich zwei 75 Jahre alte Tore … HERSTELLER INFO MJ-Gerüst GmbH Ziegelstraße 68 • D-58840 Plettenberg Tel. +49 2391 8105 350 info@mj-geruest.de • www.mj-geruest.de Christian Kapuhs, Gerüstbau Kapuhs, rüstete mit seinem Team die Schleuse in Wettin ein. Da das Schleusentor auf einer Insel mitten in der Saale liegt, war diese nur mit einem Boot erreichbar, mit dem 20 Tonnen Gerüstmaterial dorthin geliefert wurden.

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