GB_03.2024

03 / 2024 • www.geruestbauhandwerk.de 22 Bundesfachtagung lockt Gerüstbaubranche nach München Es war das Branchenevent des Jahres: Knapp 450 Teilnehmer*innen kamen vom 18. bis 20. April 2024 nach München zur Jahreshauptversammlung und Bundesfachtagung Gerüstbau. Zum Auftakt der Veranstaltung begrüßte der Präsident der Handwerkskammer für München und Oberbayern, Franz-Xaver Peteranderl, die Teilnehmer*innen. In seiner Rede verwies er auf die „bewegte Zeit“, die geprägt sei „von einer strukturellen Wirtschaftskrise und einer instabilen politischen Lage“. Das gesamte Handwerk leide unter dieser schwierigen Situation. Umso wichtiger sei es, als Handwerksfamilie zusammenzustehen und die Bedeutung des Handwerks für Wirtschaft und Gesellschaft gegenüber der Politik offensiv zu vertreten. Nach einigen internen Ehrungen folgten die ordentlichen Mitgliederversammlungen der Bundesinnung für das Gerüstbauer-Handwerk sowie des Bundesverbandes Gerüstbau e.V. mit den Berichten von Vorstand und Geschäftsführung zu den einzelnen Fachbereichen sowie den Haushaltsbeschlüssen. Dabei kam eine große Bandbreite an Themen zur Sprache, die das Gewerk derzeit bewegen: erste Erfahrungen mit der überarbeiteten Abrechnungsnorm ATV DIN 18451, das Gesundheitsschutz-Projekt „Gerüstbau-Gesund“, die bevorstehende Änderung des Übergangsgesetzes sowie die Weiterführung der Imagekampagne zur Nachwuchsgewinnung. Auch der Vorsitzende der Sozialkasse des Gerüstbaugewerbes, Dr. Stefan Häusele, erstattete Bericht. Marcus Nachbauer, Bundesinnungsmeister und Präsident des Bundesverbandes Gerüstbau, verwies in seiner Rede nicht zuletzt auf die schwierige politische Lage. Wie im Handwerk generell herrsche auch im Gerüstbau eine große Unzufriedenheit mit der Politik der Ampelregierung. Beispielhaft stellte Nachbauer hier das Thema Bürokratiebelastung heraus. Seit Jahren verspreche Berlin hier Abhilfe, doch der aktuell vorgelegte Gesetzentwurf bleibe einmal mehr weit hinter den Erwartungen zurück. „Wir sehen bislang nur Trippelschritte, aber keinerlei ‚Wumms‘“, betonte der Bundesinnungsmeister in Anspielung auf den bekannten Ausspruch von Bundeskanzler Olaf Scholz. Dennoch wolle man sich nicht entmutigen lassen. „Bei allem Frust über die aktuelle Regierungspolitik ist es weiterhin unser Ansatz, mit den politischen Ansprechpartnern im Gespräch zu bleiben“, so Nachbauer. Schließlich gehöre die politische Arbeit zu den originären Aufgaben eines Verbandes. Besonders freute sich Nachbauer in diesem Kontext über den Zusammenhalt in der Branche: So habe es bei der Bundesinnung im Jahr 2023 einen deutlichen Mitgliederzuwachs gegeben. Mit aktuell 822 Mitgliedern sei eine neue Bestmarke erreicht worden. Einen besonderen Akzent setzte am darauffolgenden Nachmittag der Fachvortrag. Frank Böttcher, Vorsitzender der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft, referierte zum Thema „Extremwetter im Klimawandel – Was die Welt mit dem Gerüstbau verbindet“. Anschaulich legte der Wetter- und Klimaexperte dabei dar, dass die einst gesetzten Ziele zur Eindämmung der Erderwärmung längst unrealistisch geworden sind. Statt sich einseitig auf den Klimaschutz zu konzentrieren, müsse die Gesellschaft stärker das Thema Anpassung an den Klimawandel in den Blick nehmen. Und gerade hier kämen neue und wichtige Aufgaben auf den Gerüstbau zu. Weiter ging es am nächsten Tag mit dem traditionellen „Talk im Gerüst“, der diesmal unter der Überschrift „Gerüstlogistik auf der Baustelle – effizient und sicher“ stand. Ein hochaktuBundesfachtagung

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