GB_02.2024

40 02 / 2024 Auf Erfolgskurs 5 Jahre modulares Fassadengerüstsystem MJ OPTIMA: Interview mit Jörg Frommann, Geschäftsführer der MJ-Gerüst GmbH aus Plettenberg DER GERÜSTBAUER: Herr Frommann, an der Entwicklung des modularen Fassadengerüstsystems MJ OPTI- MA waren Sie maßgeblich beteiligt. Nachdem das System nun fast 5 Jahre im Markt ist: Wie zufrieden sind Sie mit dem Produkt? Jörg Frommann: Streng genommen sind es sogar fast 6 Jahre, denn bereits deutlich vor der Präsentation auf der BAUMA 2019 konnte sich OPTIMA unter Mitwirkung von einigen ausgesuchten Kunden im Baustelleneinsatz bewähren. So ist es uns gelungen, bereits zur offiziellen Markteinführung einen Stiel zu präsentieren, der 100 % Serienreife hatte und der noch heute unverändert produziert wird. Unsere Kunden brauchen, gerade beim Wechsel in ein neues System, Vertrauen und Investitionssicherheit. Wenn Sie als Hersteller dieses Vertrauen nicht verspielen wollen, muss insbesondere bei derart weitreichenden Neuerungen der erste Schuss sitzen. Das ist uns gelungen, das zeigen hundertausendfach verkaufte OPTIMA-Stiele an hunderte von zufriedenen Kunden. Somit bin auch ich überaus zufrieden mit dem Produkt. Einen derartigen Erfolg hatte ich nicht erwartet. DER GERÜSTBAUER: Wo liegt denn wohl das Geheimnis dieses Erfolges? Jörg Frommann: Ich denke, bei der Entwicklung des Systems war wichtig, an einigen entscheidenden Stellen die richtige Entscheidung zu treffen. Während die bewährte Modullochscheibe in Stielmitte und der Einsatz von Standard-Modul-Belagriegeln bei uns von Anfang an gesetzt waren, gab es bei der Wahl der Geländeraufnahme, die ja für einen voreilenden Über-Kopf-Einsatz gelenkig und sicher aus der Ferne bedienbar ausgeführt werden muss, bereits Diskussionen. Bei anderen Systemen findet man hier teilweise wirklich abenteuerliche Konstruktionen, aufwändig, anfällig und schwer. Wir haben uns für den simplen beweglichen Geländerkippstift entschieden, den wir seit knapp 50 Jahren erfolgreich an unseren Gerüstrahmen der Systeme UNI und UNI TOP im Einsatz haben und der wie gemacht ist für eine gelenkige Verbindung von Stiel und Geländer. Ein weiterer wichtiger Punkt bei der Entwicklung war die Kon- struktion der Steckverbindung zwischen den Stielen. Aktuelle, dünnwandige Systeme nutzen das Potential dieser Steckverbindung mit Blick auf die Rückwärtskompatibilität mit Bestandsmaterial oftmals nicht aus. Diesen Kompatibilitätsgedanken haben wir beim MJ OPTIMA nach langer Diskussion vollständig über Bord geworfen. Stattdessen haben wir den Rohrverbinder so gestaltet, dass er eine optimale, passgenaue und möglichst tragfähige Verbindung zwischen den Stielen gewährleistet. Denn nur mit perfekt aufeinander abgestimmten Bauteilen kann ein solches Stielsystem wirtschaftlich in der Anwendung sein. Es nützt Ihnen nämlich gar nichts, wenn Sie im Vergleich zu Rahmengerüsten zwar einerseits Lager- und Transportraum sparen und alle Anforderungen an den Arbeitsschutz erfüllen, auf der Baustelle dann jedoch die geforderten Bauhöhen nicht erreichen, oder aber tonnenweise Modulriegel, Diagonalen und Anker einbauen müssen, um das System zu ertüchtigen. OPTIMA kommt in fast allen Aufbauvarianten, selbst im Diagonalfeld, nahezu ohne Längsriegel aus, der Gerüstboden reicht, ähnlich wie im Rahmensystem, als aussteifendes Element zumeist völlig aus. Im Vorfeld einer Kaufentscheidung lohnt es sich hier wirklich, mal die Zulassungen und Aufbauanleitungen der einzelnen am Markt befindlichen Systeme genau miteinander zu vergleichen, auch mit Blick auf die zulässige Nutzung als Fang- oder Dachfanggerüst. Ich glaube, wer hier genau guckt, sieht sehr schnell, warum MJ OPTIMA so erfolgreich ist. DER GERÜSTBAUER: Ist MJ OPTIMA mit Rahmen- oder Modulgerüsten kompatibel? Jörg Frommann: Tatsächlich wird dieser Wunsch nicht sehr häufig an uns herangetragen, der OPTIMA-Anwender hat im System eigentlich alles, was er braucht. In der untersten Lage wird OPTIMA gelegentlich mit Rahmen- oder Modulgerüst kombiniert, hauptsächlich um einen erforderlichen Höhenausgleich in gewohnter Weise ausführen zu können. Diese Varianten sind statisch nachweisbar, sofern sie mit Gerüstsystemen aus unserem Hause ausgeführt sind. Um einen geschlossenen Gerüstrahmen oben auf eine OPTIMA-Konstruktion aufsetzen zu können, müssen Sie die Konstruktion naturgemäß zunächst um einen Meter erhöhen, um auf das Rahmenniveau in Belaghöhe zu gelangen. Hierzu können Sie wahlweise einen OPTIMA Abschlussstiel oder einen offenen OPTIMA Adapterrahmen (Abb. 2) verwenden. Sie sind dann auf der richtigen Höhe, um das Gerüst mit Rahmen fertigzustellen, z. B. Traufrahmen als Gerüstabschluss o. ä. HERSTELLER INFO Abb. 1: MJ-Gerüst Geschäftsführer, Jörg Frommann

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